Mundfäule

Mundschleimhautentzündung durch Herpesviren

Geschätzte Lesedauer: 2.30 Min.

Unter Mundfäule versteht man eine hoch ansteckende Entzündung von Mundschleimhaut und Zahnfleisch. Sie wird durch Herpesviren verursacht und über Tröpfcheninfektion übertragen. Vor allem Kleinkinder leiden häufig unter der äußerst schmerzhaften Mundfäule. Aber auch Erwachsene bleiben von dieser Mundschleimhautentzündung nicht immer verschont.

Welche Symptome hatten Sie bei einer Mundfäule?

Was ist Mundfäule?

Mundfäule ist eine bestimmte Form der Mundschleimhautentzündung (Stomatitis), die durch eine Erstinfektion mit Herpesviren verursacht wird. Die ansteckende Entzündung der Mundschleimhaut tritt fast ausschließlich bei Kleinkindern bis zum fünften Lebensjahr auf – seltener im Erwachsenenalter.

Mundfäule wird unter Ärzten auch als Gingivostomatitis herpetica bezeichnet. Im Wandel der Zeit wurde der Begriff „Mundfäule“ für verschiedene Formen der Stomatitis verwendet. Heutzutage wird der umgangssprachliche Begriff Mundfäule mit der Gingivostomatitis herpetica gleichgesetzt.

Allein schon der Name klingt unangenehm und das ist die Mundfäule auch. Sie äußert sich durch infektiöse Aphten, die akut auftreten und äußerst schmerzhaft sind. Sie kommen gehäuft vor und heilen meist nach zwei Wochen bereits ab. Vor allem Kleinkinder verweigern währenddessen allerdings häufig die Nahrungsaufnahme. Mundfäule kann die Lebensqualität stark beeinträchtigen.

Was verursacht Mundfäule?

Die meisten Menschen tragen die Herpesviren in sich. Aktiv werden sie allerdings nicht bei jedem, sondern häufig erst, wenn das Immunsystem geschwächt ist. Gerade bei Kleinkindern ist das Immunsystem noch nicht ausgereift und anfälliger gegen Erreger. So bestehen Annahmen, dass es sich bei Mundfäule möglicherweise um eine fehlgeleitete Immunreaktion auf gewöhnliche Keime im Mund handelt.

Typische Symptome der Mundfäule

Gewöhnlich tritt diese Mundschleimhautentzündung akut auf. Symptome sind dabei am häufigsten:

Mundfäule betrifft häufig Kleinkinder
  • Gehäufte infektiöse Bläschen, die stark schmerzen

  • Gerötete, geschwollene oder leicht blutende Schleimhaut

  • Flache Geschwürbildung (Ulzerationen) an der Mundschleimhaut

  • Schmerzhafte Schwellung der regionären Lymphknoten

  • Erhöhter Speichelfluss

  • Teilweise Abgeschlagenheit, Erbrechen oder Fieber

  • Häufig verweigern Kleinkinder das Essen und Trinken

Es gilt darauf zu achten, dass Mundfäule nicht auf Oberlippe, Naseneingang oder Finger übergeht. Auch die Nahrungs- und Flüssigkeitsaufnahme muss sichergestellt werden. Denn vor allem Kinder verweigern das Essen und Trinken bei Mundfäule aufgrund der Schmerzen häufig.

Wie lange ist Mundfäule ansteckend?

Die Zeit zwischen der Ansteckung und dem Ausbrechen von Mundfäule beträgt drei bis zehn Tage. Die Mundfäule ist solange ansteckend, bis die Herpesbläschen in der Mundhöhle abgeheilt sind. Bei unbehandelten Personen beträgt die Dauer maximal zwölf Tage. Denken Sie daran, dass sich Geschwisterkinder untereinander mit Mundfäule anstecken können.

Leider wird man die Herpesviren nicht mehr los, wenn man einmal infiziert wurde. Allerdings tritt die Mundfäule selbst nur in sehr seltenen Fällen (z.B. in Stresssituationen) auch bei Erwachsenen auf.

Wie kann man eine Ansteckung mit Mundfäule vermeiden?

Sind die Herpesbläschen noch nicht abgeheilt, sollten Patienten den Kontakt zu ihren Mitmenschen meiden. Bei Familien betrifft das sowohl Geschwisterkinder als auch die Eltern. Hier können vorbeugende Maßnahmen helfen:

  • Kein enger Körperkontakt, Knuddeln oder Küssen
  • Auf eine gründliche Mundhygiene achten
  • Besteck, Zahnbürsten oder Trinkflaschen nicht gemeinsam nutzen
  • Temperatur von Milch oder Brei nicht mit dem Mund prüfen
  • Nur mit gründlich gereinigter Brustwarze Stillen
  • Entsorgen Sie die alte Zahnbürste

Helfen bei dieser Mundschleimhautentzündung Hausmittel?

Bei einer Infektion mit Herpesviren können lediglich die Erkrankungen, wie Mundfäule, behandelt werden. Die Viren selbst bleiben aber im Körper und verursachen im Normalfall keine Beschwerden mehr.

So konzentriert sich die Behandlung dieser Mundschleimhautentzündung auf die Symptome und kann von Hausmitteln unterstützt werden. Eine Mundspülung mit Kamillenextrakt oder Dexpanthenol kann bei Mundfäule die Entzündung im Mundraum lindern.

Auch weiche und kühlende Speisen, wie Jogurt und gekühlte Getränke, wirken beruhigend. Hingegen sollte auf zu scharfe und saure sowie harte Speisen verzichten werden: Kirschen, Pflaumen, Zitrusfrüchte oder Zwieback verursachen zusätzliche Schmerzen. Achten Sie darauf, dass Ihr Kind regelmäßig und ausreichend trinkt. Ansonsten besteht die Gefahr der Austrocknung. Auch hier können abgekühlte Kamillentees helfen.

Schmerzlindernde Gele bei Mundfäule

Trotz Hausmitteln bei Mundfäule legen wir Ihnen einen Arztbesuch ans Herz. Je früher Sie mit Ihrem Kind bei Mundfäule (Stomatitis) zur Behandlung zum Arzt gehen, umso besser. Antivirenmitteln sowie schmerzlindernde Mundspülungen, Gele oder Salben können die Beschwerden lindern. Auch für weitere Symptome, wie Fieber, kann Ihr Arzt entsprechende Medikamente verschreiben.

Kamistad® Gel

Kamistad® Gel

Arzneimittel

  • Bei leichten Entzündungen des Zahnfleisches und der Mundschleimhaut

  • Auch bei Aphthen und für Zahnprothesen- und Zahnspangenträger geeignet

Weitere interessante Artikel

Probleme mit der Mundschleimhaut
Mundschleimhaut

Die Mundhöhle ist mit Mundschleimhaut ausgekleidet. Da sich die Zellen der Mundschleimhaut besonders häufig teilen, heilen Wunden hier meist schneller.

Die Ursachen einer Aphte sind bisher nicht geklärt
Aphte

Aphten sind kleine schmerzende Geschwüre im Mund. In der Regel lassen sie sich gut behandeln und heilen innerhalb weniger Tage ab.

Mundgeruch ist häufig ein Symptom schlechter Mundhygiene
Mundgeruch

Mundgeruch bezeichnet streng riechende Atemluft. Meist liegt die Ursache in mangelnder Mundhygiene, doch auch Krankheiten zählen zu den Auslösern.